Miteinander auf dem Weg

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Datum:
So. 21. Nov. 2021

1.Wegabschnitt,Sonntag, 21.11.2021 bis Samstag,27.11.2021

Gottes uneingeschränktes Ja



Wochengebet

Ich will, dass du bist“ (Augustinus)

Eine bedingungslose Liebeserklärung Gottes. Gott du mein Schöpfer, sagst zu mir:

Mensch – du darfst sein

Mensch – du darfst ganz sein

Mensch – du brauchst nichts zu haben,

nichts zu bieten, nichts zu leisten

Mensch – du darfst der werden, der du bist – Mensch.



Schriftlesung: vgl. Genesis 17,1

Als Abraham 99 Jahre alt war, erschien ihm der Herr und sagte zu ihm: »Ich bin Gott, der Gewaltige. Führe dein Leben in enger Verbindung mit mir und halte dich ganz an mich<<

Impulse/Aufgaben für die einzelnen Tage

So: Lesen bzw. hören Sie den Vers aus dem Buch Genesis und schreiben Sie ihre ersten Gedanken zu diesem Text auf.

Mo: „Mach dich auf, geh Deinen Weg vor mir, Deinem Gott, und sei ganz Mensch“. Nehmen Sie diesen Vers mit in den Tag und versuchen Sie, sich an ihn zu erinnern, an unterschiedlichen Orten und zu unterschiedlichen Tageszeiten. Wo spüren Sie heute dieses bedingungslose bejaht sein?

Di: Schauen Sie auf den heutigen Tag. Ist die Zeit für das Gebet richtig gewählt? Gibt es eine Tageszeit, die besser geeignet wäre, weil sie dort ungestörter oder wacher wären? Brauchen Sie für die nächsten Wochen eine feste Gebetszeit oder viele verschiedene Zeiten? Schreiben Sie sich die Zeiten für das Gebet in ihren Kalender, damit diese frei von anderen Verpflichtungen sind. Denken Sie daran ausreichend Zeit einzuplanen, damit es nicht zu Stress und Hektik beim Gebet kommt.

Mi: Schauen Sie sich ihre Gebetsecke an. Fehlt noch etwas? Gibt es Dinge, die sie gerne noch dazulegen würden? Falls ja nutzen Sie den heutigen Tag, um diese Dinge zu besorgen.

Do: „Als Abbild Gottes schufst du mich…(vgl. Genesis 5,1) Du hast mich gedacht Gott und hast einen Plan mit mir“. Wo können Sie sich trauen, ganz Ich zu sein, mit aller inneren Größe und allen inneren Begrenzungen?

Fr: Bejaht sein- bedingungslos. Gott spricht sein JA zu mir. Dankbar lasse ich mich mit diesem JA heute durch meinen Tag tragen.

Sa: Heute ist der Vorabend zum 1. Advent. Die Straßen und Häuser sind lichtvoll geschmückt, Sterne leuchten. Sie sind eingeladen, die kleine Geschichte von Susanne Niemeyer zu lesen und sich einzulassen auf die kommende Zeit, auf das Kommen des Herrn.







Komm

Als ich aus dem Haus gehen will, steht der Advent vor der Tür, sodass ich beinahe stolpere. „Ist es schon soweit?“, frage ich und fürchte, dass ich ihn nun hereinbitten muss. Aber ich habe es eilig. Der Advent kommt aus einer Zeit, da war Eile noch keine Maxime und Organizer gab es auch nicht. Ich drücke mich entschuldigend an ihm vorbei, aber er stellt mir ein Bein und ich fliege auf die Nase. „Das ist nicht nett!“, rufe ich. Er lächelt sanftmütig. Ich rapple mich auf. Erwachsene, die am Boden liegen, sehen immer irgendwie albern aus.

Wir haben ein Date“, sagt er und lässt ein paar Goldsterne über mich regnen. „Einmal im Jahr, erinnerst du dich?“ Natürlich erinnere ich mich. Nur, dass gerade noch Sommer war. Der Schal kratzt. Ich bin noch nicht bereit für Apfel, Nuss und Mandelkern. Ich bin noch nicht bereit für den Advent. „Ich habe nichts vorbereitet. Nicht mal einen Adventskranz habe ich. ‘Last Christmas‘ hängt mir jetzt schon zu den Ohren raus. Genauso wie das Wort Besinnlichkeit!“

Er legt seinen Finger auf meine Lippen und stoppt meinen Redefluss. „Komm“, sagt

er. „Für mich brauchst du nichts vorzubereiten. Ich bereite dich vor.“ Und dann nimmt er mich an die Hand und führt mich in eine andere Zeit.

Susanne Niemeyer



Von Herzen wünschen wir Ihnen eine gesegnete Adventszeit.

Martina Huben und Kaplan Michael Druyen