Reiseinformationen

Koffer (c) Bild von congerdesign auf Pixabay
Datum:
Sa. 20. Nov. 2021

Hinweise zum Adventsweg

Unser Adventsweg ist

  • ein Unterstützungsangebot, aufmerksam und durchlässig zu werden für die Gegenwart Gottes im persönlichen Leben und in allem Leben. Die eigene Sehnsucht und das, was in mir lebt und mich bewegt, wahrzunehmen und sensibel zu werden für eine lebendige Beziehung zu Gott.
  • ein  Weg der Erfahrung mitten im Alltag. Mit Gott aufbrechen – Ihn in unserem Leben lebendig werden lassen.
  • ein Begleiter durch die Advents- und Weihnachtszeit. Die Menschwerdung Gottes geschieht in mir. 


Der Weg zu unserem Glauben und zu Gott hat immer etwas zu tun mit Erfahrung. So dienen die täglichen immer gleichablaufenden Einheiten dazu, Gott, seine Nähe, sein Wirken und seine Begleitung zu erfahren. So sollen unsere Bibeltexte, Gebete und Impulse dazu einladen, sich einzulassen und zu erspüren, dass unser ganzes Leben vom Glauben durchdrungen ist. Erfahrungen sind weder planbar noch machbar. Sie sind ein Geschenk des Heiligen Geistes an jeden Einzelnen, der sich auf den Weg einlässt.

Geistliche Begleitung
Wenn Sie es wünschen, können wir Ihnen zur Vertiefung Ihres Adventsweges und zur Klärung von sehr persönlichen Fragen ein Angebot der Einzelbegleitung machen.
Geistliche Begleitung ist eine Hilfe, die ein Mensch einem anderen leistet, damit dieser in seinem Glauben wächst und in der Verwirklichung des göttlichen Willens mehr er/sie selbst wird. (Piet van Breemen,SJ)

 

Vorbereitung und Ablauf:


Ich finde meine Zeit und bleibe ihr treu

  • Es ist hilfreich, an jedem Tag eine feste Zeit zu haben, zu der ich mich den einzelnen Gebeten, Texten und Impulsen widme. Es soll eine Zeit sein, in der es die Umstände am besten zulassen, in der ich ungestört bin und in der ich aufmerksam und wach da sein kann. Eine wertvolle Zeit des Tages also!
  •  Empfohlen werden 30 Minuten als Hauptbesinnungszeit und 10 Minuten Tagesrückblick.


Ich finde meinen Ort und meine Haltung


Es ist hilfreich, den Ort zu finden, an dem ich ungestört bin und an dem ich mich wohl fühle:

  • ein Zimmer, in dem ich zur Ruhe komme, eine Kirche…,
  • den Ort einfach und liebevoll herrichten: ein Bild, ein Kreuz, eine Kerze…. vor mir, so dass der Ort mir zur Sammlung verhilft,4
  • evtl. einen Zettel an der Tür anbringen: „Bitte nicht stören“,
  • eine Sitzgelegenheit und eine Art zu sitzen, die mir hilft, gelöst, offen und wach zu sein.



Aufbau der täglichen Einheit – Hauptbesinnungszeit (ca. 30 Minuten)
Kreuzzeichen
Anzünden einer Kerze
Wochengebet
Schriftwort
Aufgabe/Impuls
Stille Meditation/Besinnung
         Was sagt mir der Text/die Aufgabe?
Vater unser
Schluss mit Segen und Kreuzzeichen

 

Gebet der liebenden Aufmerksamkeit - Tagesrückblick (ca. 10 Minuten)


Am Abend nehme ich mir ca. 10 Minuten Zeit, um auf den Tag zurückzuschauen. Ich setze mich auf den Platz, den ich für meine Gebetszeiten gewählt habe und entzünde eine Kerze.
Ich verweile ca. 2 Minuten im Schweigen und nehme wahr, wie es in mir atmet.
Ich werde mir bewusst, dass ich jetzt in der Gegenwart Gottes verweilen kann. Er kennt meinen Namen und schaut mich mit liebenden Augen an.


Ich blicke auf meinen Tag zurück:

  • Was habe ich erlebt – wie ging es mir dabei mit Empfindungen, Gefühlen und Gedanken?
  • Was ließ mich heute hoffen, glauben und lieben?
  • Was hat mich heute verwirrt, beunruhigt und verärgert?
  • Was hat mir wehgetan, und wo habe ich anderen Menschen wehgetan?

Ich komme mit Gott über meinen Tag ins Gespräch.

  • Ich danke ihm für seine Gegenwart und für alles, was heute gut war.
  • Ich halte ihm meine offenen Fragen hin und alles, was mich bedrückt.
  • Ich bitte ihn um einen erholsamen Schlaf und vertraue ihm den nächsten Tag an.

Übungen zu Stillwerden und Körperübungen
Es kann hilfreich sein, vor Beginn der täglichen Einheit oder des Tagesrückblickes still zu werden und ein Bewusstsein für die Körperbefindlichkeit aufzubauen. Dazu helfen folgende Übungen:

 

Atemempfindungen

1. Schritt:
Ich werde mir der Körperempfindungen bewusst, die ich spüre: Wärme, Kälte, Schmerz… 
Ich lasse mir dazu wenigstens drei Minuten Zeit.

2. Schritt:
Ich werde mir meines Atems bewusst. Ich nehme die Luft wahr, wie sie durch die Nase einströmt und ausströmt…  Ich kontrolliere den Atem nicht, versuche nicht, ihn zu vertiefen. Ich mache keine Atemübung, sondern eine Wahrnehmungsübung. Ich beobachte meinen Atem und schaue ihm etwa 5 Minuten lang zu.

3. Schritt:
Ich bedenke, dass die Luft, die ich einatme, mit der Kraft und der Gegenwart Gottes erfüllt ist… 
Mit jedem Atemzug nehme ich das Leben an, das Gott mir schenkt. Ich sage ja zu meinem Leben.
Am Ende dieser Übung ist es gut, sich leicht zu bewegen; die Schultern, die Hände, den Kopf… 
        Meditationsübung nach Anthony de Mello SJ


Körperempfindungen


Ich wähle eine Körperhaltung, die bequem und entspannt ist. Ich schließe die Augen.
Ich werde mir nun gewisser Körperempfindungen bewusst, die ich spüre. Ich nehme wahr, wie die Kleider meine Schultern berühren…
Ich nehme wahr, wie die Kleider den Rücken berühren oder wie die Lehne des Stuhls, auf dem ich sitze, den Rücken berührt…
Ich werde mir meiner Hände bewusst, wie sie sich berühren oder auf meinem Schoß liegen…
Ich werde mir bewusst, wie mich der Stuhl berührt, auf dem ich sitze…
Ich spüre meine Füße wie sie die Schuhe berühren…
Nun werde ich mir deutlich meiner Sitzhaltung bewusst…
Noch einmal:
Meine Schulter… mein Rücken…meine rechte Hand…meine linke Hand… meine Oberschenkel… meine Füße…meine Sitzhaltung.
Ich wandere nun in meiner Vorstellung von einem Körperteil zu anderen und verweile jeweils einige Sekunden…
Wichtig ist, dass ich ein Empfinden von meinem Körper bekomme…
Dass ich empfinden, bewusst wahrnehmen kann, verdanke ich Gott, meinem Schöpfer. Jede Empfindung, jede Berührung kann mir zum Zeichen werden für die Gegenwart Gottes. In jeder Berührung, in jeder Empfindung kommt das Göttliche in Verbindung mit dem Menschlichen.
Am Ende dieser Übung ist es gut, sich leicht zu bewegen; die Schultern, die Hände, den Kopf… 
        Meditationsübung nach Anthony de Mello SJ