Mose am Dornbusch
Mose lebte in der Wüste. Er war ein Mann aus dem Volk Israel. Vor langer Zeit war Mose aus Ägypten geflohen, denn dort lebte sein Volk in Not und Unterdrückung. Mose hatte es nicht mehr ausgehalten. Er konnte nicht helfen. Jetzt lebte Mose schon vierzig Jahre in der Wüste. Er weidete Schafe. Weit musste er umherwandern, damit er etwas Gras für seine Tiere fand. In der Wüste war es heiß und einsam.
Eines Tages sah Mose in der Ferne ein Feuer brennen. Neugierig ging er darauf zu und bemerkte etwas Seltsames. Da stand ein Dornbusch in hellen Flammen, aber die Zweige verbrannten nicht. Mose ging immer näher an das seltsame Feuer heran. Da hörte er rufen: „Mose, Mose!“ Mose schaute sich um. Jemand rief ihn, aber es war weit und breit kein Mensch zu sehen. Und wieder redete eine Stimme: „Zieh deine Schuhe aus! Der Ort, auf dem du stehst, ist heiliger Boden!“ Da begriff Mose: Hier spricht Gott aus dem Dornbusch zu mir. Er zog seine Schuhe aus, warf sich auf den Boden und verbarg sein Gesicht, denn Gott ist so wunderbar und groß, dass kein Mensch ihn ansehen kann. Und Gott sprach weiter zu Mose: „Mose, führe mein Volk Israel aus der Gefangenschaft Ägyptens in die Freiheit.“ Mose antwortete: „Aber, Herr, der König Ägyptens wird mich töten und mein Volk wird mir nicht glauben.“ Gott antwortete dem Mose: „Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir.“ Mose sagte: „Sag mir deinen Namen, damit ich ihn meinem Volk nennen kann.“ Gott antwortete: „Sag deinem Volk: Der Ich-bin-da schickt mich zu euch. Denn ich, Jahwe, euer Gott, werde immer bei euch sein.“ Da stand Mose auf und ging nach Ägypten, um sein Volk in die Freiheit zu führen, wie Gott es ihm gesagt hatte.
Nach Exodus 3,1-14
Gedanken zur Bibelstelle:
Wir können Gott nicht sehen, aber er nennt sich „Ich bin der: Ich bin da.“ Das heißt, wir brauchen uns nicht zu sorgen und zu fürchten, denn Gott ist immer bei uns.
Doch, wie kann das gehen?
In den Begegnungen mit anderen Menschen können wir Gott erspüren in unserem Handeln, indem wir uns liebevoll einander zuwenden, so wie es Gott dem Mose und damit auch uns heute zugesagt hat. Gott hat sich mit uns „verbunden“, er hilft uns, unser Leben zu meistern.
Überlege einmal, wie sich Gott in deinem Leben, in deinem Handeln zeigt?
Wann und wodurch fühlst du dich mit Gott besonders verbunden?
Gebet:
Guter Gott, du sagst uns deinen Namen:
Ich bin da.
Bitte, lass uns spüren, dass du bei uns bist in frohen und in traurigen Stunden. Amen.
Liebes Kind,
im nächsten Kapitel stellen wir die Frage: Gott – wer bist du?
Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit dir auf Entdeckungsreise zu gehen.