Von Gott erzählen

Datum:
Sa. 12. März 2022

Von Gott erzählen

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Liebes Kind,
wir möchten dir in dieser Einheit von Gott erzählen. Du kannst den Namen Gottes kennenlernen, sowie verschiedene Bilder, in denen Menschen sich Gott vorstellen.

In dem 1. Kapitel geht es um die Zusage Gottes an uns. Er sagt: Ich bin da.
  
In der Bibel können wir davon lesen. 
Dazu finden wir im Alten Testament die fünf Bücher des Mose. Aus dem Buch Exodus lesen wir die folgende Geschichte.

Mose am Dornbusch
Mose lebte in der Wüste. Er war ein Mann aus dem Volk Israel. Vor langer Zeit war Mose aus Ägypten geflohen, denn dort lebte sein Volk in Not und Unterdrückung. Mose hatte es nicht mehr ausgehalten. Er konnte nicht helfen. Jetzt lebte Mose schon vierzig Jahre in der Wüste. Er weidete Schafe. Weit musste er umherwandern, damit er etwas Gras für seine Tiere fand. In der Wüste war es heiß und einsam.
Eines Tages sah Mose in der Ferne ein Feuer brennen. Neugierig ging er darauf zu und bemerkte etwas Seltsames. Da stand ein Dornbusch in hellen Flammen, aber die Zweige verbrannten nicht. Mose ging immer näher an das seltsame Feuer heran. Da hörte er rufen: „Mose, Mose!“ Mose schaute sich um. Jemand rief ihn, aber es war weit und breit kein Mensch zu sehen. Und wieder redete eine Stimme: „Zieh deine Schuhe aus! Der Ort, auf dem du stehst, ist heiliger Boden!“ Da begriff Mose: Hier spricht Gott aus dem Dornbusch zu mir. Er zog seine Schuhe aus, warf sich auf den Boden und verbarg sein Gesicht, denn Gott ist so wunderbar und groß, dass kein Mensch ihn ansehen kann. Und Gott sprach weiter zu Mose: „Mose, führe mein Volk Israel aus der Gefangenschaft Ägyptens in die Freiheit.“ Mose antwortete: „Aber, Herr, der König Ägyptens wird mich töten und mein Volk wird mir nicht glauben.“ Gott antwortete dem Mose: „Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir.“ Mose sagte: „Sag mir deinen Namen, damit ich ihn meinem Volk nennen kann.“ Gott antwortete: „Sag deinem Volk: Der Ich-bin-da schickt mich zu euch. Denn ich, Jahwe, euer Gott, werde immer bei euch sein.“ Da stand Mose auf und ging nach Ägypten, um sein Volk in die Freiheit zu führen, wie Gott es ihm gesagt hatte.

Nach Exodus 3,1-14

 

Gedanken zur Bibelstelle:

Wir können Gott nicht sehen, aber er nennt sich „Ich bin der: Ich bin da.“ Das heißt, wir brauchen uns nicht zu sorgen und zu fürchten, denn Gott ist immer bei uns. 

Doch, wie kann das gehen?

In den Begegnungen mit anderen Menschen können wir Gott erspüren in unserem Handeln, indem wir uns liebevoll einander zuwenden, so wie es Gott dem Mose und damit auch uns heute zugesagt hat.  Gott  hat sich mit uns „verbunden“, er hilft uns, unser Leben zu meistern.

Überlege einmal, wie sich Gott in deinem Leben, in deinem Handeln zeigt?

Wann und wodurch fühlst du dich mit Gott besonders verbunden?


Gebet:

Guter Gott, du sagst uns deinen Namen:

Ich bin da.

Bitte, lass uns spüren, dass du bei uns bist in frohen und in traurigen Stunden. Amen.


Liebes Kind,
 
im nächsten Kapitel stellen wir die Frage: Gott – wer bist du?

Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit dir auf Entdeckungsreise zu gehen.

 

Gott - wer bist du?

Liebes Kind,
wenn die Menschen von Gott sprechen, dann reden sie oft in Bildern. Sie sagen: Gott ist wie die Sonne oder, Gott ist wie eine starke Burg. 

Vielleicht fragst auch du dich: Gott – wer bist du? Kann ich dich sehen?

Spuren Gottes
Da war ein Mädchen. Es ging durch die Straßen und Wiesen. Es freute sich und hüpfte. Die Sonne schien und die Vögel sangen. Da kam ein Junge und fragte: „Warum bist du so fröhlich?“ Das Mädchen antwortete: „Ich freue mich, dass die Welt so schön ist. Ich freue mich, dass die Sonne scheint. Und ich freue mich, dass ich lebe. Ich danke Gott dafür.“ Da sagte der Junge: „Gott? Den gibt es nicht. Hast du ihn jemals gesehen? Was man nicht sieht, das gibt es nicht.“
Ein paar Tage später ging das Mädchen mit dem Jungen im Wald spazieren. Der Junge sagte: „Sieh nur, hier ist ein Reh gelaufen und hier, das war ein Hase.“ „Woher weißt du das?“, fragte das Mädchen. „Ich kann kein Reh und keinen Hasen sehen.“
„Nun“, sagte der Junge, „aber du kannst doch ihre Spuren sehen.“
„Siehst du“, sagte das Mädchen, „so ist es auch mit Gott. Du kannst ihn nicht sehen. Aber wenn du genau hinsiehst, dann entdeckst du seine Spuren in dir, in mir, in allen Pflanzen und Tieren. Und sieh nur: Auch dort kannst du seine Spur entdecken.“ Und das Mädchen zeigte auf die Sonne, die leuchtend rot am Abendhimmel unterging.

Nach Elsbeth Bihler


Kannst du mir Gott zeigen?

„Kannst du mir Gott zeigen?“ – „Vielleicht ist es mit Gott wie mit der Sonne.“ – „Wie ist es denn mit der Sonne?“ – „Nun, du weißt ja: Die Sonne geht am Morgen auf und macht es hell und warm bei uns. Blumen und Bäume, Tiere und Menschen können leben, weil sie da ist. Ohne Sonne würde alles Leben erstarren.“ – „Aber immer scheint die Sonne auch nicht.“ – „Selbst wenn dunkle Wolken über uns sind und den Tag grau machen: über den Wolken strahlt die Sonne doch. Ich denke, ähnlich ist es mit Gott.“ – „Aber nie können wir Gott sehen, auch nicht an hellen Tagen.“ – „Nicht mit den äußeren Augen. Wer Gott sehen will, muss seine inneren Augen öffnen…“

Hubertus Halbfas

In der Bibel können wir davon lesen. 
Dazu finden wir im Alten Testament das Buch der Psalmen. Das Buch der Psalmen enthält 150 Lieder und Gebete der Juden und Christen. Es waren und sind bis heute Worte, die Menschen sprechen können, wenn sie eigentlich sprachlos geworden sind. So finden wir in verschiedenen Psalmen Bilder von Gott, so wie die Menschen sich Gott vorstellen.
Auch der Prophet Jesaja schreibt von einem Gottesbild. 
Im Neuen Testament wird im Evangelium nach Johannes das Bild vom guten Hirten aufgegriffen.

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Gott – meine Burg
Ich will dich rühmen, Herr, meine Stärke,
Herr, du mein Fels, meine Burg, mein Retter,
mein Gott, meine Festung, in der ich Schutz suche,
mein Schild und sicherer Ort, meine Zuflucht.
Als ich in Not war,
rief ich zum Herrn und schrie zu meinem Gott.
Er führte mich hinaus ins Weite,
er befreite mich, denn er hat mich lieb.

Gott ist unsere Zuflucht und Stärke,
ein bewährter Helfer in allen Nöten.
Darum fürchten wir uns nicht, wenn die Erde auch wankt,
wenn Berge stürzen in die Tiefe des Meeres.
Gott, der Herr, ist mit uns, er ist unsere Burg.
Nach Psalm 18 und Psalm 46

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Gott – der gute Hirt

Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen.
Er lässt mich lagern auf grünen Wiesen
Und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
Er gibt mir, was ich zum Leben brauche;
Er führt mich die richtigen Wege,
so, wie er es versprochen hat.
Muss ich auch wandern in dunkler Schlucht,
ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir,
dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht.

Nach Psalm 23,1-4


Der gute Hirt

Jesus sagte: Ich bin wie ein guter Hirt. Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie, und sie folgen mir. Ich schenke ihnen Leben, das nie aufhört. Sie werden niemals in Not geraten und immer bei mir bleiben. Keiner darf ihnen etwas tun. Gott, mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle, und niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen. Ich und der Vater sind eins.

Nach Johannes 10,27-30

 

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Gott – die gute Mutter
Gott sagt zu seinem Volk, das in Not war: Ich tröste euch, wie eine Mutter ihr Kind tröstet. Ihr werdet wieder froh sein. Wie ein Baby an der Brust der Mutter trinkt, so sollt ihr satt werden an dem, was ich euch schenke. Ich gebe euch alles, was eine Mutter ihrem Kind schenkt.

Nach Jesaja 66,13

 

Gedanken dazu:

Liebes Kind, welches ist dein Bild von Gott, die Burg, der Hirte oder die Mutter? Oder hast du ein ganz anderes Bild von Gott? Du bist herzlich eingeladen, dir darüber Gedanken zu machen und deine Gedanken aufzuschreiben. Wenn du magst, kannst du gerne ein Bild dazu malen.

Viel Freude dabei und liebe Grüße
Martina Huben und Kaplan Michael Druyen

Beten?

Wenn ihr noch etwas übers beten erfahren wollt, dann haben wir hier etwas für euch zusammen gestellt. Dort erklären wir die verschiedenen Gebetshaltungen.

Beten? Eine pdf-Datei