Aschermittwoch

Aschermittwoch und das Aschebild

Datum:
Mi. 2. März 2022
MP_Asche_Johannes (c) Bistum Speyer, Aktionsseite-kita.de

Hallo Kinder! 

Wenn die ersten Strahlen der Frühlingssonne auf die Erde scheinen, gehe ich gerne hinaus ins Freie. Dort gibt es viel Schönes zu entdecken. Ganz wunderbar finde ich die ersten Krokusse, Schneeglöckchen und Tulpen. Es gibt allerlei Farben zu sehen. Fröhliche, bunte Farben, die an Leben erinnern. 

Es gehören aber nicht nur die fröhlichen Farben zu unserem Leben, sondern auch die grauen und dunklen Farben – all das was uns eher an die dunklen Seiten des Lebens und an den Tod erinnert.


Heute, mit dem Aschermittwoch, beginnt die Fastenzeit.

Fastenzeit, was ist das und, was hat diese Zeit mit uns zu tun?

Unsere Fastenzeit dauert 40 Tage. Warum gerade 40 Tage? In der Bibel meint die Zahl 40 immer, dass eine Zeit des Wartens und des Vorbereitens kommt. So sollen wir uns in den 40 Tagen auf Ostern vorbereiten.

Aus der Bibel, genauer aus dem Alten Testament wissen wir, dass Moses 40 Tage in der Wüste und ohne festes Essen war, um sich auf ein Gespräch mit Gott vorzubereiten.

Auch Jesus fastete 40 Tage in der Wüste und war ganz alleine, um sich darauf vorzubereiten, den Menschen von Gott zu erzählen.

Es gab und gibt auch heute Menschen, die für eine bestimmte Zeit stille und ruhige Orte aufsuchen, um zur Ruhe zu kommen und über sich, ihr Leben und vielleicht auch über Gott nachzudenken, um frei zu werden für etwas Neues. Vielleicht kennst du das auch: Das Herz ist oft so voll von vielen Dingen, dass nichts mehr hineinpasst. Da tut es gut, die Herzenstür zu öffnen und alles Überflüssige herauszulassen, um wieder Platz für die wichtigen Dinge zu machen, wie Liebe, Achtsamkeit, miteinander teilen und vieles mehr.

Im vergangenen Jahr hatten Kaplan Michael Druyen und ich uns für die Fastenzeit, die mit dem heutigen Mittwoch beginnt, etwas Besonderes für die Kommunionkinder und auch alle anderen Kinder überlegt. Am Aschermittwoch, an den 5 Fastensonntagen und am Palmsonntag gab es einen Fastenimpuls in Form eines Videos. Dazu besuchten wir besondere Orte in unserer Gemeinschaft der Gemeinden Heinsberg-Waldfeucht und trafen interessante Menschen, die besondere Aufgaben haben und für die Menschen und damit vor allem auch für Gott da sind.

Diese Videos und weitere Informationen zur Fastenzeit mit Ausmalbildern, Bastelideen und Geschichten aus der Bibel können euch, liebe Kinder, auch in diesem Jahr durch die Fastenzeit begleiten. Wir wünschen euch viel Freude damit.

Am Aschermittwoch waren wir in der Kirche St. Johannes der Täufer in Haaren und besuchten Pfarrer Vollberg. Er las uns gleich passend zum Aschermittwoch eine Geschichte aus der Bibel vor. Danach erzählte uns Pfarrer Vollberg von seinen Aufgaben als Pfarrer und passend zu heutigen Tag zeichnete er uns das Aschenkreuz auf die Stirn.

Hinweise zum Aschermittwoch:

Am Aschermittwoch hat der Pfarrer in der Kirche auch eine Schale mit Asche dabei. Im Gottesdienst zeichnet er den Menschen mit Asche ein Kreuz auf die Stirn. 

Habt ihr eine Idee, warum er das tut? 

Die Menschen erinnern sich an diesem Tag daran: Alles auf dieser Erde hat einen Anfang und ein Ende. Blumen wachsen, blühen und vergehen. Autos werden gebaut, fahren und sind irgendwann kaputt. Auch wir Menschen werden geboren, leben und werden eines Tages sterben. Menschen, die an Gott glauben, haben aber keine Angst - weder vor dem Leben noch vor dem Tod. Sie haben eine große Hoffnung, denn sie vertrauen darauf, dass sie immer in Gottes Hand bleiben. Und dass sie auch nach dem Leben hier auf der Erde bei Gott leben dürfen. 

Deswegen ist der Aschermittwoch kein trauriger Tag für uns. 

Wir dürfen auch am Aschermittwoch – am Beginn der Fastenzeit - schon an Ostern denken!

Vielleicht habt ihr ja Lust aus der „toten Asche“ ein lebendiges Bild zu malen.

Für das Aschebild benötigt ihr: Papier, Stift, Kleber und Asche.
Zeichnet euer Motiv, z.B. eine Blume, einen Baum oder einen Menschen mit einfachen Strichen vor. Fahrt die Linien mit Kleber nach und schüttet ein wenig Asche darüber.
Fertig ist das Aschebild.

Ein paar Gedanken * dazu:

Die Asche-Blume.
Eigentlich sind alle echten Blumen Asche-Blumen.
Aus der Erde sind sie geworden.
Sie wachsen und blühen und verblühen.
Wenn wir sie auf den Kompost werfen
werden sie wieder zu Asche – zu Erde.
Wenn wir aber eine Blume einem lieben Menschen schenken,
dann kann sie zum Zeichen werden:
Zeichen der Freundschaft, Zuneigung und Achtung.
Selbst wenn die Blume schon längst zu Asche geworden ist,
kann das, was wir mit ihr verschenkt haben,
noch immer lebendig sein.

Der Asche-Baum
Eigentlich sind alle Bäume Asche-Bäume.
Aus der Erde sind sie geworden.
Sie wachsen und werden groß.
Wenn wir sie verbrennen, werden sie wieder
zu Asche – zu Erde.
Mit solcher Asche bekommen wir heute
ein Asche-Kreuz auf die Stirn gezeichnet.
Es ist ein Zeichen für Jesus.
Er ist am Kreuz gestorben.
Aber Gott hat ihn auferweckt.
Der Baum des Kreuzes wird uns zum Zeichen
für das neue Leben bei Gott.

Der Asche-Mensch
Wir sehen das Bild eines Asche-Menschen.
Eigentlich sind alle Menschen Asche-Menschen.
Sie werden geboren und wachsen auf.
Eines Tages sterben die Menschen.
Sie werden begraben -
und nichts Sichtbares wird übrig bleiben,
nur Asche – nur Erde.
Aber das, was man nur mit dem Herzen sehen kann, vergeht nicht:
Das, was uns wichtig ist an unserem Mitmenschen:
Seine Gedanken – sein Lachen – seine Liebe.
Wir dürfen darauf hoffen, dass dieses Leben bei Gott seine Vollendung findet.

Gebet
Guter Gott.
Alles Leben wird vergehen, wird wieder zu Erde – zu Asche werden:
die Blumen und Bäume, die Tiere und Menschen.
Aber das, was wirklich wichtig ist in unserem Leben, das, was man nur mit dem Herzen sehen kann, wird bei dir seine Vollendung finden. Dafür danken wir dir, durch Jesus Christus, unseren Bruder und Freund.
Amen.

Wir freuen uns auf den gemeinsamen Weg durch die Fastenzeit mit euch und senden ganz liebe Grüße.

Martina Huben, Gemeindereferentin und Kaplan Michael Druyen

 

 

 

 

* Bistum Speyer, Aktionsseite-kita.de